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Der Hintergrund: September

Autorenbild: Peter FreisenPeter Freisen


Ort: Mount Yasur auf Tanna, Vanuatu

Datum: 10.06.2019, 18:30

Kameradaten: Sony a6000 - Samyang 12mm f2.0

ISO 100 - 0,6s


Geschichte:

Vanuatu ist ein Inselstaat im Südpazifik. In Europa hört man selten davon, für Australier ist es eher interessant, da es die nächste Inselkette ist. Das Land ist stark vom Vulkanismus geprägt, zwei Vulkane sind ständig aktiv und der Mount Yasur ist der zugänglichste. Er spuckt alle paar Minuten Lava in die Luft und daneben raucht es ständig.

Nachdem wir mir einer Propellermaschine am "Flughafen" landeten, holten wir unser Gepäck an der offenen Fenster des "Terminals" ab um dann auf der Ladefläche eines Pick-ups auf die andere Seite der Insel zu fahren.

Gepäckausgabe
Gepäckausgabe

Unser Hotel bestand aus lieblos zusammengenagelten OSB-Platten und kam ohne Strom oder fließend Wasser aus (die Wasserleitung gin am 2.Tag kaputt). Dafür direkt am Strand und so ruhig wie wohl nirgendwo anders.

Schockierend war jedoch der Anblick des weißen Sandstrand vor der Haustüre, denn dieser war voll mit angeschwemmten Plastik. Auf dieser Insel leben die meisten Menschen noch sehr traditionell und Plastik wird eigentlich kaum verwendet, daher denke ich das das Meer alles hierher brachte.

Direkt am ersten Abend wagten wir den Aufstieg zum Yasur, der ständig lautes Grollen von sich gibt. Zuerst musste man eine Zeremonie des ansässigen Volkes mitmachen und den Stammesältesten bitten den heiligen Berg betreten zu dürfen. Kein Problem natürlich, dafür kriegen sie ja Geld...

Dann fuhren wir mit Trucks den Berg hinauf, um die letzten hundert Meter durch den losen Sand zu kraxeln. Direkt bietet sich eine spektakuläre Aussicht über die Insel mit der untergehenden Sonne und dem rauchenden Krater.

Die ersten Ausbrüche ließen mich schon ganz schön zusammenzucken. Dann gingen wir halb um den Krater herum auf die andere Seite um den Lavasee zu sehen und auf die Dunkelheit zu warten. Je dunkler es wird, je intensiver leuchten die glühenden Lavabrocken, die vom Yasur teils über den Kraterrand hinausgespuckt werden. Angsteinflössend und atemberaubend aber schön zugleich. Ein Erlebnis das man nie vergisst.

Nach einer Zeit wurden alle wieder eingesammelt und man musste den Berg verlassen. Unterwegs zum Hotel hält unser Fahrer noch schnell an einer Kava-Bar an um sich schnell an einem Becher des leicht betäubenden Gesöff aus der Wurzel eines Pfefferstrauchs. Danach hat die Weiterfahrt gefühlt sehr viel länger gedauert.

Einstellungen:

Um die Dynamik der herumschleudernden Lava zu verdeutlichen habe ich hier eine Langzeitbelichtung mit 0,6 Sekunden gewählt, immer noch in der Hand gehalten. Später habe ich auch noch längere Zeiten mit Stativ gewählt aber hier gefiel mir die Bewegungsdynamik am besten mit einer etwas kürzeren Zeit. Die grelle Lava brennt das Bild schnell aus, also muss man eher dunkel belichten und später die Umgebung aufhellen.

Bearbeitung: Wegen der grellen Lava sieht das nicht ausgebrannte Bild erstmal sehr dunkel aus. Der Sony-Sensor hat einen guten Dynamikumfang und man kann sehr gut dunkle Bereiche aufhellen um die dort enthaltenen Informationen wieder hervorzubringen. So konnte ich die Strukturen des hinteren Kraterrand und den Himmel wieder sichtbar machen. Dadurch entsteht natürlich Bildrauschen, das man dann wieder reduziert auf ein akzeptables Verhältnis. Dann noch Orange-Töne aufhellen und die Kontraste maximieren, damit die Lava wieder richtig leuchtet.

Bis bald,

Peter

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